Uwe Ohse

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Warum sind 5 % des Plattenplatzes für root reserviert?

Zur Abwechslung mal kein Artikel aus News oder Mail, sondern ein aus verschiedenen Texten zusammengefaßtes Machwerk.
Mich nervt ein wenig daß dieses Thema in den FAQs so gar nicht oder schlecht beschrieben wird ...
Frage: warum werden 5 % des Plattenplatzes für root reserviert?
Antwort: Das hat mehrere Gründe:

Frage: meine wichtigste Anwendung läuft nicht unter Rootrechten, sondern als anderer Benutzer, und soll möglichst lange weiterlaufen. Was tun?
Antwort: Man kann den Benutzer der die Reserveblöcke nutzen kann durch tune2fs -u USERNAME-oder-NUMMER ändern.

Frage: 5% scheint mir zu viel zu sein. Ich hab' 100 Gigabyte Plattenplatz, müssen dann 5 Gigabyte Reserve wirklich sein?
Antwort: Die Fragmentierung ist unabhängig von der Plattengröße. 100 GB und 10 MB sind bei 99% Füllung gleich stark fragmentiert, das heißt prozentual etwa gleich verlangsamt.
Nein, so groß muß die Reserve nicht sein. Man kann sie ändern. Ob es viel bringt, naja. Es gibt Berichte von Newsservern die nach Reduzierung der Reserve bei einer Füllung von ungefähr 99% faktisch zum Stillstand kamen, die Nachrichten nicht mehr so schnell einsortieren konnten wie sie kamen, geschweige denn daß sie sie hätten weiterverteilen können.

Frage: ich weiß was ich mache. Wie ändere ich die Reserve?
Antwort: ok, wie Du willst. tune2fs -i 10 erhöht die Reserve auf 10%. tune2fs -r 10000 setzt die Reserve auf 10000 Blöcke der Partition fest (intern wird übrigens beides in einem Datenfeld gespeichert, tune2fs -r üebrschreibt also ein vorheriges tune2fs -i).
99% dieser ich weiß was ich mache sind übrigens falsch.

Frage: gibt es noch mehr dazu zu sagen?
Aber klar. Mit tune2fs -g GRUPPENNAME-oder-NUMMER kann man festlegen daß Benutzer aus der genannten Gruppe (siehe /etc/group) die Reserve der Partition nutzen dürfen.